Die Kunst des Flirtens

Flirten ist eine Eigenschaft, die nicht jeder Mensch beherrscht. Man kann sie durchaus erlernen, aber wenn man es nicht kann, sollte man es auch tunlichst vermeiden.

Denn sonst kann es schnell abgedroschen, einfältig und unecht klingen und bei dem Gegenüber anstatt eines strahlenden Lächelns nur ein Naserümpfen hervorrufen.

Stellt euch vor, ihr liegt auf einer Wiese in der Sonne, habt die Augen geschlossen und träumt vor euch hin, von einem besseren Leben, von Weltfrieden, der großen Liebe usw.

Dann hört ihr, wie sich Schritte nähern und plötzlich ein dumpfes Geräusch direkt neben eurem Ohr.

Vorsichtig macht ihr ein Auge auf und blinzelt zur Seite. Luftlinie 20 cm von euch entfernt hat sich jemand des anderen Geschlechts niedergelassen, schaut euch an und fragt „darf ich mich neben dich setzen?“.

Welch eine rhetorische Frage, denn derjenige sitzt schließlich schon längst und das auch noch mitten in eurer Privatsphäre!

Liebe Leute, ich stelle mir ernsthaft die Frage, ob es antörnend ist, wenn plötzlich jemand Fremdes neben dir sitzt und dich anatmet. Es müsste nur ein Windstoß kommen und er nach vorne kippen und schwups, wäre die Entfernung auf ein Minimum reduziert. Da wäre es selbst zu spät, ein TicTac anzubieten, für den frischen Atem.

 

Ein anderes Beispiel für Flirten in der Anfängerklasse, das in die genau andere Richtung tendiert:

Besagter Tag auf der Wiese. Mein Handy klingelt. SMS. Ich erlaube mir an dieser Stelle, den Text wörtlich zu zitieren:

„wenn ich bei dir wäre und du mich lassen würdest, würde ich mich bereit erklären, dich einzucremen“

Aufgabe: zähle die Konjunktive in diesem Satz!

Ergebnis: zu viele!

Was die eine Flirtattacke zu viel hatte, hat die andere zu wenig. Warum nicht einfach „oh, dann komme ich vorbei und creme dir den Rücken ein!“.

 

Okay, mag sein, dass ich ein wenig anspruchsvoll bin. Aber so ein bisschen Recht habe ich doch schon, oder?

Man muss ja schon ein gewisses Maß an Respekt entgegenbringen und zeitgleich doch das Interesse des Gegenübers wecken.

Also, Männer, wenn ihr üben wollt, nur zu!

Aber ihr müsst damit rechnen, dass eventuell ein Blog über euch erscheint!